Was macht eigentlich… Henzen Roman Feldweibel a.D.

«Ruhestand ist wie zwei sechsmonatige Ferien pro Jahr.» So besagt es ein Sprichwort. Doch gilt dies auch für Henzen Roman, ehemaliger Feldweibel der Kantonspolizei Wallis? Wir haben nachgefragt und ihn in seiner Wahlheimat Zermatt besucht.

Roman, bevor wir über deine heutigen Tätigkeiten als Pensionär sprechen, möchten wir mit dir einen kurzen Rückblick auf deine polizeiliche Karriere werfen. Was waren deine Stationen bei der Kantonspolizei Wallis?

Von September 1977 bis Juni 1980 absolvierte ich die einstige dreijährige Polizeilehre auf dem damaligen Polizeiposten Gampel/Steg. Damals waren wir Lehrlinge meistens drei Wochen pro Monat auf dem Posten tätig und eine Woche wurden wir in Sitten streng ausgebildet.

Nach der Lehre ging es für mich in die Rekrutenschule in der Funktion eines Gebirgsfüsilier nach Airolo. Nach der RS wurde ich anfangs Dezember 1980 vereidigt und auf den Posten Brig versetzt, wo ich 12 Jahre stationiert war. Nach weiteren Stationen auf den Polizeiposten Fiesch und Visp, wurde ich anfangs 2009 als Basischef in Zermatt ernannt. Dort stand ich bis zu meiner Pensionierung Mitte 2021 in den Diensten.

Auch nach deiner Pensionierung bleibst du Zermatt erhalten. Was sind die Gründe?

Ich habe hier meine Lebenspartnerin gefunden und in all den Jahren bin ich in Zermatt heimisch geworden.

Was gefällt dir an Zermatt?

Obwohl Zermatt baulich jedes Jahr grösser wird, hat es seinen dörflichen Charakter noch nicht verloren. Ich mag einfach den Weltkurort mit seiner internationalen Kundschaft, die Natur und die hohen Berge rundherum.

Erzähl uns doch kurz, was du jetzt machst? Du sollst dich für die Gemeinde engagieren…

Vor meiner Pensionierung wurde ich angefragt, ob ich das Amt vom abtretenden Gemeinderichter übernehmen möchte. Zuerst zögerte ich, als dann aber die Gemeindepräsidentin auch noch auf mich zukam, sagte ich schliesslich zu. Ich wurde dann in stiller Wahl für vier Jahre gewählt, da mein Mitbewerber tags zuvor absagt hatte.

Was ist der Anreiz dafür? Ist es ein ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit?

Es ist ein abwechslungsreiches und interessantes Amt, das auch viel Zwischenmenschliches mit sich bringt. Gerechtigkeit bedeutet für mich, jeden gleich zu behandeln. Auch für den Rechtsstaat ist die Gerechtigkeit deshalb ein zentraler Grundwert. Zum Beispiel ist es ungerecht, wenn jemand mit wenig Geld vor Gericht anders behandelt wird, als jemand mit viel Geld.

Neben den Tätigkeiten bei der Gemeinde. Wo ist Henzen Roman sonst anzutreffen?

Im Winter fahre ich gelegentlich Ski und unternehme Winterwanderungen. Zudem spiele ich gerne Curling. Nun möchte ich wieder vermehrt Tennis spielen, da der schmerzhafte Fersensporn an meinem linken Fuss nach fast einem Jahr verheilt ist. Wenn Not am Mann ist, helfe ich meiner Partnerin in ihrem Hotelbetrieb. Unsere Ferien verbringen wir meistens im Tessin.

Was sind deine schönsten Erinnerungen an die Arbeit bei der Kantonspolizei Wallis?

Vorwegs kommen mir sicher die Skiweltmeisterschaften 1987 in Crans-Montana in den Sinn. Das war eine sehr schöne Zeit, obwohl wir über 3 ½ Wochen dauernd im Einsatz gestanden haben. Die Kollegialität war hervorragend und nebst dem grossen Triumpf der Schweizer, herrschte tagtäglich strahlendes Wetter.

Es gab noch viele weitere schöne Momente in meiner langen Laufbahn, die ich noch im Gedächtnis habe und es würde zu lange dauern, diese alle aufzuzählen.

Vielen Dank, Roman, dass du dir die Zeit für dieses Gespräch genommen hast. Wir wünschen dir alles Gute.

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