Die Welt blickt nach Blatten
„The mountain collapsed – and took a village with it.“
(„Der Berg stürzte ein – und nahm ein ganzes Dorf mit sich.“)
– The New York Times, USA
„Un drame d’une rare violence en plein cœur des Alpes suisses.“
(„Ein Drama von seltener Wucht im Herzen der Schweizer Alpen.“)
– Le Monde, Frankreich
„Blatten ist nicht mehr – die Alpen verändern sich vor unseren Augen.“
– Süddeutsche Zeitung, Deutschland
„Una tragedia alpina – e una comunità che non si arrende.“
(„Eine alpine Tragödie – und eine Gemeinschaft, die nicht aufgibt.“)
– La Repubblica, Italien
„Der Verlust ist grenzenlos – doch die Hilfe kennt keine Grenzen.“
– Der Standard, Österreich
Der Gletschersturz im Lötschental hat weltweit für Anteilnahme gesorgt. Die Namen «Blatten», «Nesthorn» und «Birchgletscher» gingen um die Welt – verbunden mit Bildern der Verwüstung und der tiefen Betroffenheit. Doch was hinter diesen Schlagzeilen steht, ist mehr als ein Naturereignis. Es ist ein menschliches Drama – und zugleich ein bewegendes Zeugnis von Zusammenhalt.
Eine Katastrophe mit Ansage – und doch unbegreiflich
Der Himmel war grau an jenem Mittwochnachmittag, als das Unvorstellbare Wirklichkeit wurde. Unterhalb des kleinen Nesthorns spielte sich jenes Szenario ab, vor dem sich selbst Experten seit Wochen gefürchtet hatten. Die Behörden hatten reagiert, die Menschen waren vorbereitet – so gut es eben ging. Und doch blieb es ein Moment, der uns alle erschütterte: Ein riesiger Gletscher- und Felsschub löste sich, donnerte ins Lötschental und begrub Blatten, das stolze Bergdorf mit seiner jahrhundertealten Geschichte, unter sich. Heute ist das, was einst Blatten war, kaum mehr sichtbar. Die Landschaft hat sich verändert, mit einer Härte, die sprachlos macht.
Noch immer ist für viele kaum zu begreifen, was geschehen ist. Noch immer wirkt das, was sich am 28. Mai 2025 ereignete, unwirklich. Viele sind fassungslos. Andere kämpfen leise mit dem Verlust. Die Gefahr am Berg ist noch nicht gebannt, die Krise noch nicht abgeschlossen. Das Tal bleibt wachsam.
Und inmitten dieser Unsicherheit hat sich etwas gezeigt, dass keine Gesteinsmasse begraben kann: die Kraft der Verbundenheit.

Gemeinsamkeit, die trägt
Menschen rückten zusammen – im Tal, im Kanton, in der ganzen Schweiz. Evakuierte wurden aufgenommen, betreut, gehört. Einsatzkräfte aus allen Organisationen arbeiten Hand in Hand. Auch wir als Polizei sind Teil davon. Nicht im Zentrum des Geschehens, sondern an der Seite der anderen. Leise, aufmerksam, verbunden.
Gegenwart voller Fragezeichen – Zukunft voller Willen
Was vor den Menschen im Tal liegt, ist ungewiss. Doch eines ist klar: Der Wille, gemeinsam nach vorne zu blicken, bleibt ungebrochen.
Wie geht es weiter? Welche Wege führen zurück – oder weiter? Fragen, auf die es noch keine Antworten gibt. Aber es gibt Haltung. Es gibt Willen. Es gibt das Versprechen: Wir lassen niemanden allein.
Denn wenn etwas bleibt, dann ist es diese Erfahrung:
Dass Menschlichkeit nicht auf sicherem Boden wächst, sondern dort, wo alles ins Wanken gerät.
„Wir haben heute das Dorf verloren – aber nicht unser Herz.“
– Matthias Bellwald, Gemeindepräsident von Blatten
Ein Satz, der alles sagt. Denn was bleibt, ist die Gemeinschaft – und mit ihr die Hoffnung.

Ein Moment, der uns verbindet
Und wir werden weiter da sein: als Teil eines Netzwerks, das hält. Als Teil einer Gemeinschaft, die trauert, hofft und weitergeht. Gemeinsam.
