Ich komme von den Bergen nie weg. Auch im Sommer bei meinen Ausflügen mit dem Fahrrad, beim Laufen, Wandern oder einfach nur zum Spazieren mit meiner Frau und unserem Hund.
Interview

Ein typischer Tag eines Patrouilleurs?
Der Beruf des Partouilleur ist, die Sicherheit auf einem Skigebiet im Winter gewährleisten. Dazu gehören verschiedene Bereiche wie das Lawinenrisikomanagement, die Sicherheit auf der Piste und die Betreuung der Verletzten.
Ein typischer Tag eines Patrouilleurs?
Der Patrouilleur muss sicherstellen, dass das Skigebiet unter optimalen Sicherheitsbedingungen geöffnet wird. Wenn es die Schneefälle erfordern, beginnen wir den Tag um 4:30 Uhr, um einen präventiven Abbau der Hänge durchzuführen, damit die verschiedenen Gebiete um 9 Uhr geöffnet werden können. Dazu stehen uns je nach Lage der gefährlichen Hänge und den Witterungsverhältnissen mehrere Mittel zur Verfügung. Wir lösen Lawinen mit Wyssen (computergesteuerte Sprengladungen über eine feste Vorrichtung) automatisch aus, welche entweder von einen Helikopter mit Lastfreigabe an bestimmten Stellen während eines Fluges, oder durch einen mechanischen Abschuss ausgelöst werden.
Nach der Sicherung des Lawinenrisikogebietes stellen wir sicher, dass jede Piste so sicher wie möglich ist, indem wir die Gefahr von Stürzen oder Kollisionen vermeiden. Wir überprüfen dann die Markierung der Pisten, grenzen sie ab, schützen die verschiedenen Masten mit Matratzen, melden mögliche Gefahren (Löcher, Kreuzungen mit einem Skilift….), informieren über täglich über das Lawinenbulletin usw.
Es ist 9 Uhr. Das Skigebiet öffnet ihre Türen den Skifahrern. Deshalb führen wir unsere tägliche Sicherheitsarbeit durch, indem wir regelmäßig das gesamte Gebiet patrouillieren, um sicherzustellen, dass alles sicher ist. Mehrmals am Tag werden wir angerufen, weil sich ein Skifahrer verletzt hat oder jemand sich nicht wohl fühlt und gepflegt werden muss. Wir kümmern uns um ihn mit verschiedenen uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Je nach Verletzung kann der Skifahrer von alleine oder durch uns zurück in die Station gebracht werden. Bei gravierenderen Verletzungen oder Wetterbedingungen muss man auch mit dem Helikopter den Verletzten transportieren.
Aus ihrer Sicht, wird es dieses Jahr ein Schneereicher Winter?
Ein schneereicher Winter? Wie alle Schneeliebhaber hoffe ich das natürlich! Wir führen Statistiken über die Schneehöhe, indem wir die Schneemenge während der gesamten Saison berücksichtigen, um am Ende der Wintersaison eine Bestandsaufnahme vorzunehmen. Seit 1999, als die Erhebung der Schneedeckenstatistik begann, sind die Schwankungen von einem Jahr zum anderen sehr unterschiedlich, und es gibt leicht einige Meter Unterschiede. Es ist daher sehr kompliziert, von einem Jahr zum anderen zu wissen, ob wir einen eher schneereichen Winter wie den von 2017-2018 oder einen sehr schneearmen Winter wie vor nicht allzu langer Zeit erleben werden. Da ich nicht weiss, ob wir einen schneereichen oder trockenen Winter erleben werden, hoffe ich nur, dass die Saison ohne schwere Unfälle oder Zwischenfälle verläuft und dass alle Wintersportler auf ihre Weise Spass haben können.
Kannst du uns eine Anekdote über eine Rettung erzählen?
An einem sonnigen Wintertag, wurde ich in den SnowPark gerufen, um ein Kind nach einem Skiunfall im Park zu pflegen. Dort angekommen, war die Diagnose angesichts seiner starken Schienbeinschmerzen und sichtbaren Deformitäten nicht sehr kompliziert. Ein schöner Bruch für diesen knapp zehnjährigen Jungen. Da der Transport ein wenig kompliziert war, erforderte dieser daher den Einsatz eines Helikopters. Nachdem die Zentrale benachrichtigt und die Rettungsdienste beauftragt worden waren, erklärte ich dem Jungen, dass er mit dem Helikopter ins Krankenhaus transportiert werden müsse. In diesem Moment verschwand der Schmerz für eine kurze Zeit. Der Junge strahlte vor Freude das er zum ersten Mal seinem Leben in die Luft steigen und fliegen zu konnte. Der Knabe war sehr mutig und trotz all der Schmerzen, die manchmal an der Grenze dessen lagen, welcher ein solcher Bruch verursacht, war es für ihn das Wichtigste, diese Maschine zu sehen und mit dieser fliegen zu können. Manchmal braucht es nicht viel, ein Kind trotz einer heiklen Situation glücklich zu machen.
Dieser Artikel ist Teil des Dossiers Sicherheit im Winter