Gast der Redaktion

Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde

„Acriter et fideliter“ – unser Motto: Tapfer und treu

Liebe Polizistinnen, liebe Polizisten

In kaum einem anderen mir bekannten Korps ist das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne so ausgeprägt wie in der Päpstlichen Schweizergarde. In repräsentativen Uniformen, die der Kleidung der Renaissance nachempfunden sind, leisten die Gardisten ihren täglichen Dienst und müssen dabei den heutigen Sicherheitsanforderungen entsprechen. So will neben dem Exerzieren in voller Rüstung auch der Umgang mit der modernen Ausrüstung geübt sein. Stetig versuchen wir, den Gardisten die aktuellen Weiterbildungen und Ausbildungen im Sicherheitsbereich zu ermöglichen um im Ernstfall richtig reagieren zu können, auch in den traditionellen Uniformen.

Aber nicht nur an der Front, sondern auch im rückwärtigen Dienst verfügt die Garde über wesentliche Neuerungen: ich denke an unsere Einsatzzentrale, welche seit zwei Jahren rund um die Uhr in Betrieb ist oder die professionalisierte Grundausbildung für angehende Gardisten bei der Kantonspolizei Tessin in Isone, die für uns einen grossen Fortschritt darstellt. Vor einigen Monaten haben wir vom Papst auch die Erlaubnis erhalten, unseren Bestand von 110 auf 135 Mann zu erhöhen.

Manchmal muss man auch Altes niederreissen, um Neues aufzubauen und zu entwickeln. Die altgewordene Kaserne aus dem 19. Jahrhundert entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen und Bedürfnissen, so sind momentan der Abriss und Neubau unserer Kaserne im Vatikan in Planung. Es handelt sich dabei um ein Grossprojekt, das uns schon länger beschäftigt und nun konkret wird.

Bis heute noch hat der Kanton Wallis eine besonders starke Tradition bei uns. Zurzeit sind 15 im Kanton Wallis beheimatete Gardisten im Dienst, stellen damit am meisten Gardisten eines Kantons und haben hier einen guten Zusammenhalt und bleiben stets stark mit der Heimat verbunden.

Unsere beiden Korps – die Päpstliche Schweizergarde und die Kantonspolizei Wallis – verbindet bestimmt der Wille, alltäglich das Beste in unserem aufopfernden Dienst zu leisten, immer eine helfende Hand zu bieten und sich ständig den Gegebenheiten im Bereich der Sicherheit anzupassen und zu verbessern. Beim letzten Papstbesuch in der Schweiz in Genf, wie auch bei Weiterbildungskursen, beispielsweise bei Personenschutzkursen können wir immer sehr vom Erfahrungs-Austausch mit den Polizisten profitieren.

In diesem Sinne wünsche ich der Kantonspolizei ein gutes Gelingen ihrer „Mission“, als Freund und Helfer der Walliser Bevölkerung.

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