Nach meiner Ausbildung an der Universität Bern und Lehrjahren bei einer Grossbank in Zürich begann ich vor 12 Jahren meine Laufbahn beim Kanton Wallis. Als wirtschaftliche Mitarbeiterin war ich für einige Jahre für die Finanzen und das Personal der Dienststelle für Betreibungs- und Konkurswesen verantwortlich, bevor ich ziemlich genau vor 3 Jahren zur Dienstchefin ernannt wurde. Dies nach einer intensiven Phase während der COVID-Pandemie und Mitten in der territorialen Reorganisation der Dienststelle. Zur gleichen Zeit erlebte ich im privaten Umfeld während Grossveranstaltungen zwei Krisensituationen. Beeindruckt von den unterschiedlichen Reaktionen der Betroffenen während diesen Notfällen wurde mir bewusst, wie wichtig Kenntnisse zum Verhalten im Notfall sind. Vor allem für Standorte mit einer grösseren Anzahl an Personen, wie es bei den Betreibungs- und Konkursämtern der Fall ist. Bereits in meiner vorherigen Funktion bei der Dienststelle war mir die Sicherheit des Personals ein Anliegen, weshalb ich dies gleich zu Beginn meiner Ernennung als Schwerpunkt festlegte. In der Zwischenzeit konnten verschiedene Aspekte in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei begutachtet und verbessert werden: Alle bisherigen Standorte, aber auch die aufgrund der Reorganisation neu bezogenen Lokalitäten, wurden von der Kantonspolizei hinsichtlich der Sicherheit beurteilt. Es wurden einige bauliche Mängel festgestellt und die Kantonspolizei hat uns bei der Umsetzung von Massnahmen unterstützt. Gleichzeitig konnten mit dem kantonalen Amt für Feuerwesen Schulungen im Brandfall und mit der Polizei für den Umgang mit schwieriger Kundschaft und zu anderen Themen Ausbildungen absolviert werden. Leider bemerken wir seit der COVID-Pandemie eine Zunahme von aggressivem Verhalten in den Betreibungsämtern. Die amtlichen Schreiben werden immer öfter missachtet. Das Arbeitsumfeld der Betreibungs- und Konkursämter ist deshalb nicht immer einfach und die Polizei unterstützt uns in diesen Fällen und bei verschiedenen Ermittlungen. Der gesellschaftliche Wandel zeigt sich auch an der stetig zunehmenden Anzahl an Betreibungsverfahren (2023 erneut 10%). Im nächsten Jahr stehen wir zusätzlich zum bereits hohen Arbeitsvolumen vor neuen Herausforderungen infolge verschiedener Gesetzesänderungen. Aufgrund dieser ist mit einer erhöhten Anzahl von Konkurseröffnungen zu rechnen. Die Dienststelle beurteilt laufend die Prozesse, um weitere Digitalisierungs- und Effizienzgewinne zu ermitteln. Um dem bereits hohen Arbeitsrhythmus und den zahlreichen Neuerungen Stand zu halten, setzen wir den Schwerpunkt der Dienststelle nun in die Ausbildung.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei der Kantonspolizei für die gute Zusammenarbeit und ihre wertvolle Unterstützung im Bereich der Sicherheit des Personals meiner Dienststelle bedanken.