Die Männer in Orange

Ein Grossteil von uns hat diese Situation bereits einmal erlebt: Es ist noch dunkel; starker Schneefall auf der Autobahn. Wir sitzen im geheizten Fahrzeug, sind mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h extrem konzentriert unterwegs. Weit vor uns sehen wir die orangefarbenen Lichter, welche die Dunkelheit der Nacht durchbrechen. Trotz diesen Umständen; ungeduldige Menschen gibt es immer wieder, obschon wir doch eigentlich froh darüber sein sollten, hinter jenen fahren zu dürfen, welche die Strassen vom Schnee befreien und dadurch die Bedingungen für uns alle angenehmer machen.

Möglich machen dies all die Menschen, welche rund um die Uhr hart dafür arbeiten, dass optimale Strassenbedingungen herrschen und dadurch Unfälle verhindert werden. Es handelt sich hier um die «Männer in Orange» des Unterhaltsdienstes der Nationalstrassen, dessen Standorte sich in Noës «Escala» sowie in Charrat «Indivis» befinden.
Bei der Begegnung mit Pierre-Yves Cappellin, Gruppenchef in Charrat, erzählte er uns vom Alltag seiner Mitarbeiter, auf deren Dienstleistung wir täglich angewiesen sind.

Pierre-Yves Cappellin Gruppenchef

Interview

Pierre-Yves Cappellin

Bei der Begegnung mit Pierre-Yves Cappellin, Gruppenchef in Charrat, erzählte er uns vom Alltag seiner Mitarbeiter, auf deren Dienstleistung wir täglich angewiesen sind.

Der Strassenunterhaltsdienst führt umfangreiche Arbeiten aus. Kannst du uns darüber etwas mehr erzählen?

Wir sind quasi der Abwart der Autobahn. Unser Arbeitssektor reicht von Bex-Nord, Kilometer 56.500 bis Conthey, Kilometer 95.000. Zudem gehört die Umfahrung in Martinach bis zum Kreisel «Transalpin» dazu. Unsere Aufgaben sind folgende:

  • Schneeräumung und Salzen
  • Unterhalt der Grünflächen (Mäharbeiten)
  • Unterhalt der bepflanzten Flächen (Holzfällen, Hecken schneiden)
  • Diverse Unterhalts- und Reinigungsarbeiten (Entsorgung von Papier und Abfall auf der Strasse sowie am Strassenrand, Reinigung der Rastplätze, Reinigung der Wasserabläufe)
  • Reparaturarbeiten nach Unfällen (Leitplanken, Signalisationstafeln, Gitter)
  • Reparaturarbeiten an der Fahrbahn (Schlaglöcher, defekte Schachtdeckel)
  • Sicherheitsvorkehrungen treffen (Unfälle, geplatzte Camion-Reifen, private Unternehmen, welche auf der Autobahn Arbeiten ausführen)
  • Reinigung von Tunnels und Galerien (Mont-Chemin, Arzilier, Galerien von St-Maurice, Collombey)

Wie viele Personen arbeiten in Charrat?

Nous sommes 26 personnes :

  • 1 Werkhofchef
  • 2 Gruppenchefs
  • 2 Sekretärinnen
  • 1 Abwart
  • 2 Mechaniker
  • 1 Schlosser
  • 2 Elektriker
  • 15 Unterhaltsarbeiter bzw. Chauffeure

Unsere Arbeitszeiten: 07:00 Uhr bis 11:45 Uhr und 13:15 Uhr bis 17:00 Uhr. Wir leisten zudem einen 24 Stunden Pikettdienst.

Während der Arbeitszeit sind die Gruppenchefs für die Interventionen zuständig. Dazwischen wird dies von den Mitarbeitern des Unterhaltsdienstes bzw. von den Chauffeuren, welche Pikett leisten, gewährleistet.

Wir haben zwei Arten von Pikettdiensten: Sommer (vom 1. April bis 31. Oktober) und Winter (vom 1. November bis 31. März). Während des Sommerpiketts intervenieren jeweils zwei Personen. Während des Winterpikettdienstes bleiben zwei Mitarbeiter von 17:00 Uhr bis 07:00 Uhr im Werkhof. Der Dienst gestaltet sich wie folgt:

  • 17:00 Uhr – 22:00 Uhr: Arbeiten im Werkhof (gemäss Wetterbedingungen: Salzen, Schneeräumung)
  • 22:00 Uhr – 04:00 Uhr: Ruhezeit
  • 04:00 Uhr – 07:00 Uhr: Kontrolle des Sektors

Anschliessend übernehmen jene Mitarbeiter, welche für die Tagesarbeit eingesetzt sind, den Dienst. Daneben leisten sechs Personen von zu Hause aus Pikett.

Erzähl uns einige Anekdoten, welche du in den letzten Jahren erlebt hast? 

Anlässlich der Messe «Foire du Valais 2009» war die Schweizer Armee Ehrengast. Wir mussten die Autobahn von Sitten bis nach Martinach sperren, um einen Kampfjet des Typs Tiger zum Messe-Stand transportieren zu können.

Wir mussten die Autobahn von Sitten bis nach Martinach sperren, um einen Kampfjet des Typs Tiger zum Messe-Stand transportieren zu können.

Aufgrund eines Verkehrsunfalls befand sich ein Jeep mitsamt Anhänger in einer schlechten Position. Zu unserem Erstaunen marschierte plötzlich aus dem Anhänger ein Kamel heraus. Dies kommt doch nicht alle Tage vor.

Zu unserem Erstaunen marschierte plötzlich aus dem Anhänger ein Kamel heraus.

Sie haben nicht den einfachsten Beruf ausgewählt. Tag und Nacht, bei Wärme oder bei Kälte, stets müssen sie einsatzbereit sein. Dank ihnen können wir jedes Mal wenn wir ins Ausland reisen, sagen: «Unsere Strassen sind schon sauberer und besser»! Denken wir also daran, wenn wir das nächste Mal mit 40 km/h hinter einem Schneepflug fahren oder wir mit 100 km/h auf der Autobahn unterwegs sind, während dessen in der Nähe Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden, dass es angemessen wäre, unsere Fahrweise an die Gegebenheiten anzupassen. Dies zur Sicherheit von uns allen.

Teilen :

Beitrag von

Nach oben scrollen