Alle Augen auf das Goms

Vom 23. Juli bis zum 6. August 2022 fand im Goms das Pfadi Bundeslager (BuLa) unter dem Motto «mova» statt. Ein Pfadilager, welches die Schweiz so noch nie gesehen hat. Rund 30'000 Pfadis besiedelten und bewegten das Goms. Die Kantonspolizei sorgte in Zusammenarbeit mit den Organisatoren der Veranstaltung für die Sicherheit der Pfadis und der Helfer auf dem gesamten Lagerplatz. Bilder sprechen mehr als Worte – Bilder bewegen

Rund alle 14 Jahre findet das Pfadi Bundeslager in der Schweiz statt. Um alle Kinder und Jugendlichen sowie Helfer zu beherbergen, brauchte es ein riesiges Gelände. Das Zeltgelände war so gross wie etwa 170 Fussballfelder.

Auch die Logistik war eine grosse Herausforderung. Hier ein paar Zahlen:

Insgesamt wurden 54 Tonnen Brot, 19 Tonnen Teigwaren, 15 Tonnen Reis, 41’000 Eisbergsalate, rund 19’000 Salatgurken, 14 Tonnen Rüebli, 19’000 Liter Tomatensauce und 7,5 Tonnen Apfelmus bereitgestellt.

Neben den Lebensmittelläden, in welchen die benötigten Waren durch die jeweiligen Einheiten abgeholt werden konnten, wurde auch ein eigenes Pfadispital aufgebaut. Dieses fasste pro Tag bis zu 800 Personen.

Auch die Kantonspolizei Wallis richtete eigens für das Pfadilager in Ulrichen eine Polizeibasis ein, welche 24/7 betrieben wurde. Die Gendarmerie Kr OW wurde dabei von der Aspirantenklasse im Abschlussjahr verstärkt sowie von der Verkehrspolizei und der Kriminalpolizei unterstützt. So standen über die gesamte Dauer des Lagers mehr als 40 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz für die Sicherheit am Bundeslager.

Interview mit Marc Werlen

v/o Wulche, Bereichsleiter Ereignis- und Krisenkommunikation

Im Zivilen; Kommunikationsleiter von Grün Stadt Zürich und wohnhaft in der Stadt Zürich.

Was ist Dein Fazit vom Bundeslager 2022?

Das Bundeslager war ein voller Erfolg. Es gab im Vorfeld viel Respekt vor der riesigen Aufgabe und viele Unwägbarkeiten, vielleicht auch Befürchtungen. Ein wichtiger Pfadi-Wert ist ja das Begegnen von Schwierigkeiten mit Zuversicht. Ich meine, wir konnten eindrücklich beweisen, dass wir unsere Werte leben und aufzeigen, was die Pfadi in Sachen Organisation, Professionalität und in Freiwilligenarbeit zu leisten vermag. Ohne Unterstützung und Zusammenarbeit mit Bevölkerung, Politik, Partnerorganisationen und Behörden wäre das nicht möglich gewesen. Ich verspüre viel Dankbarkeit dafür, dass das in der Schweiz noch möglich ist. Ein kleiner Wermutstropfen ist natürlich, dass man keinen Rauch von knisternden Holzfeuern riechen konnte.

Wie verlief die Kommunikation rund um das Bundeslager im Allgemeinen?

Ich habe ja nur einen kleinen Bereich im Ressort Kommunikation vertreten, der glücklicherweise im Hintergrund bleiben konnte. Ich meine, unserem gesamten Ressort ist es gelungen, viele Informationen, Geschichten, Bilder und Eindrücke aus dem Pfadileben zu vermitteln und aufzuzeigen, wie vielschichtig dieses ist. Das Interesse an der Pfadi und das Medienecho waren enorm. Dass das Goms und das Wallis dabei viel Aufmerksamkeit erhielten, freut mich besonders – schliesslich habe ich ja Vorfahren aus dem Wallis. Bei der lagerinternen Kommunikation war die rasche Informationsvermittlung in drei Landessprachen an die 30 000 Teilnehmenden und Helfer*innen sicher eine der grössten Herausforderungen, die wir letztlich im Teamwork über mehrere Ressorts hinweg gut meistern konnten.

Wie war die Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Wallis?

Ich habe die Zusammenarbeit als sehr wertschätzend, offen, respekt- und vertrauensvoll erlebt. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich die Aufgaben und Organisation einer professionellen Sicherheitsbehörde und eines in Freiwilligenarbeit organisierten Pfadilagers unterscheiden. Die Kantonspolizei Wallis und die mova-Crew haben im Verständnis für die Position des Gegenübers eine integrale Sicht auf die jeweiligen Herausforderungen entwickelt und gemeinsam Lösungen erarbeitet und Entscheidungen getroffen. Das ist alles andere als selbstverständlich, letztlich aber sehr „Pfadi-like“.

Was war das Highlight am BuLa?

Das BuLa war so überwältigend, da kann mich nicht auf eines festlegen. Die strahlenden Gesichter der Teilnehmenden und Besuchenden, das geht unter die Haut. Die Neugier, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bevölkerung und der Behörden ebenso. Die Feiern waren spektakulär, genauso wie das gewaltige Medienecho und dass es keine schwerwiegenden Ereignisse gab, ist eine grosse Erleichterung für mich. Mein privates Highlight war, dass ich den achtzehnten Geburtstag meiner Göttitochter gemeinsam mit ihr im BuLa feiern konnte.

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