Die Lehren von 2020 : Demut und vertrauen

Das zu Ende gehende Jahr wird uns für immer in Erinnerung bleiben. Seit der Zeitrechnung hat die Menschheit sicherlich dunkle Stunden und Katastrophen aller Art erlebt. Die aktuelle Pandemie hat jedoch den gesamten Planeten erschüttert. In unserer modernen Gesellschaft, die meint, alles kontrollieren zu können, wird das umso stärker zu spüren gewesen sein. In einer Zeit, in der der wissenschaftliche Fortschritt es ermöglicht hat, die Grenzen des menschlichen Wissens immer weiter zu erweitern, haben wir uns alle unverwundbar gefühlt. Die Rückkehr zur Realität war hart.

Wer hätte gedacht, dass ein winziger Virus den Planeten in so kurzer Zeit in die Knie zwingen kann? Seien wir ehrlich, niemand hat das Ausmass dieser Gesundheitskrise vorausgesehen.

Durch die Präsenz dieses unsichtbaren und hinterhältigen Feindes wurde unsere Fähigkeit zu reagieren auf eine harte Probe gestellt. Wir mussten einfach, bescheiden sein und unsere Strategie regelmässig anpassen, um diese Geissel zu bekämpfen. In einer Flut von oft widersprüchlichen Informationen und Expertenmeinungen versinkend, ist es für die Bevölkerung schwierig, sich zurechtzufinden. Bislang ist es den Behörden von Bund und Kantonen jedoch hoch anzurechnen, dass sie trotz des Sturms den Kurs halten. Das Schiff ist zwar noch nicht wieder im Hafen, aber es ist nicht gesunken. Das ist vor allem den Ärzten und dem Pflegepersonal zu verdanken, die in den letzten Monaten ihre Kompetenz unter Beweis gestellt haben. Wir verdanken ihnen eine Menge.

Im Umgang mit dieser Pandemie ist auch die Polizei nicht untätig geblieben. Im Frühjahr dieses Jahres trug ihr unermüdlicher Einsatz vor Ort zur Durchsetzung von Gesundheitsschutz-Maßnahmen erste Früchte. In dieser Zeit trugen sie wesentlich dazu bei, die erste Welle der Pandemie zu brechen, um eine Überlastung der Spitäler zu verhindern.

Heute ist der Kampf jedoch noch nicht vorbei. Noch stärker betroffen als im März, mussten die Schweiz und insbesondere das Wallis anstehende Arbeiten zurückstellen. Die Situation bleibt kritisch, da wir uns auf die Winterhochsaison vorbereiten. Die Walliser Kantonspolizei und ihre Kollegen der Gemeindepolizeien werden in den nächsten Tagen vorrangig dafür sorgen, dass die Jahresabschlussfeierlichkeiten unter bestmöglichen Bedingungen verlaufen. Es wurde alles getan, um dies zu erreichen.

Dank konsequenter Planung werden in dieser Zeit nicht weniger als 220 Polizisten im ganzen Kanton im Einsatz sein. Wir haben bewiesen, dass die Walliserinnen und Walliser in schwierigen Situationen auf uns zählen können.

Auch wenn dies nicht die richtige Zeit zum Feiern ist, wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben eine schöne Weihnachtszeit.

Möge die Lektion der Demut, die uns diese Pandemie in den letzten Monaten gelehrt hat, unser Vertrauen in die Zukunft nicht erschüttern, denn wie Sénèque so schön sagte:

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