Die Antenne Grand-Combin ist Geschichte

Um die Abdeckung ihres Funknetzes zu verbessern, installierte die Kantonspolizei 1975 eine Relaisantenne auf dem Gipfel des Grand-Combin. Aufgrund der technologischen Entwicklung wurden die Dienste dieser Station eingestellt. Im Herbst dieses Jahres ging es für die Einheit Logistik darum, die Rückgewinnung der verbleibenden Elemente aus Rücksicht auf die Umwelt zu planen. Eine Aufgabe, welche durch die Berggruppe der Kantonspolizei übernommen wurde.

Zum Zeitpunkt der Installation der Antenne arbeitete Jacky Michelet bei der damaligen Abteilung «Rettung und Suche» der Kantonspolizei. Er erklärt den Ablauf der Montage der Antenne.

Es war ein echtes Abenteuer und von grosser Notwendigkeit. Denn der gesamte Sektor „Otemma/Dent-Blanche“ war nicht durch das Funknetz abgedeckt. Wir konnten in diesen Bergen und Tälern nicht kommunizieren. Unter der Leitung von Brigadier Georges Marcoz, einem Pionier im Bereich der Nachrichtenübermittlung bei der Kantonspolizei Wallis, wurde die Antenne auf dem Grand-Combin installiert. Wir hatten uns an die Armee gewandt, um die Männer und das benötigte Material vor Ort befördern zu können. Es dauerte zwei Tage, bis wir das Eis freigelegt und die Antenne installiert hatten. Um bis spät in die Nacht und schon sehr früh am Morgen einsatzbereit zu sein, mussten wir die Nacht auf dem Grand-Combin verbringen!

Im September 2023 begab sich die Kantonspolizei auf den Gipfel des Grand-Combin (4’314 m ü. M.), um die verbleibenden Elemente des Relais zu entfernen. Rückblick auf die Komplexität einer solchen Mission mit Pascal Gaspoz, Chef der Berggruppe der Kantonspolizei.

Tatsächlich war der obere Teil dieser Antenne bereits im vergangenen Jahr von unseren Diensten abmontiert worden. Es handelte sich dabei um den Hauptmast sowie die Solarpaneele. Unsere Aufgabe war es dieses Mal, auf der Grundlage der von der Einheit Logistik der Kantonspolizei übermittelten Pläne die Batterien sowie den unteren Fuss der Station zu bergen.

Diese Elemente befanden sich vollständig unter einer dicken Eisschicht. Wir begaben uns mit Schleifmaschinen, Presslufthämmern, Kettensägen und einem Generator an den Einsatzort.

Ohne dass wir für einen Arbeitstag auf 4’000 Metern Höhe akklimatisiert waren, waren wir dennoch bereit, sollten sich die Wetterbedingungen verschlechtern, autonom zu bleiben. Insbesondere waren wir bereit, in einem solchen Fall aus eigener Kraft wieder ins Tal zu gelangen. Schliesslich waren die Bedingungen aber gut, wie wir auf den Bildern sehen können.

Anschliessend nahm die Einheit Logistik das per Helikopter transportierte Material in der Cabane Brunet in Empfang.

Nach mehreren Jahrzehnten treuer Dienste, die die Übermittlung wichtiger Informationen zwischen der Einsatzzentrale und den Einsatzkräften vor Ort ermöglichten, um Leben zu retten, einzugreifen und Aktionen durchzuführen, ist die Station am Grand-Combin nun also verschwunden.

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