Grenzenlose Zusammenarbeit

Die italienische Polizia stradale Piemonte e Valle d’Aosta und die Kantonspolizei Wallis gehen gemeinsame Wege. In den Gebieten der beiden Landesgrenzen am Simplon werden sie fortan grenzüberschreitende Patrouillen durchführen und somit die Zusammenarbeit von Polizeibehörden verstärken. Nach den ersten Ausbildungstagen Ende April in Brig waren die Agenten anlässlich des Giro d’Italia am 20. Mai erstmals gemeinsam auf Streife.

Die Kantonspolizei Wallis hat einen breiten und vielfältigen Aufgabenbereich. Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit auf dem gesamten Kantonsgebiet ist dabei eine ihrer Hauptaufgaben. Die Kriminalität geht jedoch über die Grenzen hinaus. Aus diesem Grund verstärken die italienische und die schweizerische Polizei ihre Zusammenarbeit. Seit Jahren findet ein regelmässiger Austausch statt, der nun mit der Unterzeichnung eines internationalen Abkommens eine neue Dimension erhält. Ein Leitfaden, der die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Polizeibehörden regelt, ermöglicht gemeinsame Patrouillen auf beiden Seiten der Grenze.

Gemeinsame Ausbildung unter der Leitung des schweizerisch-italienischen Polizei-Kooperationszentrums Chiasso

Am 27. und 28. April fanden in Brig die ersten Ausbildungstage für die gemischten Patrouillen statt. Hierbei waren der Kommandant der Kantonspolizei Wallis, Christian Varone, die Leiterin der Polizia stradale Piemonte e Valle d’Aosta, Dir. Sup. Giuseppina Minucci, sowie der Schweizer Koordinator des schweizerisch-italienischen Polizei-Kooperationszentrums (CCPD), Hauptmann Andrea Wehrmüller, vertreten.

Sie alle betonten in ihren Ansprachen den Willen und die Wichtigkeit, gemeinsame Kontrollen durchzuführen. Rund 20 Agenten aus Italien und dem Wallis wurden unter der Leitung des CCPD Chiasso ausgebildet. Die Teilnehmer wurden dabei auf die rechtlichen Rahmenbedingungen des jeweils anderen Staates geschult. Zudem beinhaltete die Ausbildung verschiedene praktische Übungen in Form von gemeinsamen Verkehrskontrollen.

Gemeinsame Dienste – gemeinsame Ziele

Am 19. und 20. Mai 2023 durchquerte der Giro d’Italia, das zweitgrösste Radrennen der Welt, unseren Kanton. Ein Event, welches in 200 Ländern übertragen wird und rund 651 Millionen Fernsehzuschauer erreicht. Fast 50’000 Personen verfolgten das Ereignis an diesen beiden Tagen am Rande der Walliser Strassen. Der aufmerksame Zuschauer sah auf dem Simplonpass, unfern des steinernen Adlers, ein Dienstfahrzeug der Kantonspolizei Wallis in Begleitung eines italienischen Polizeiautos. Die erste gemeinsame Patrouille zwischen den beiden Polizeibehörden wurde Tatsache.

Die Kantonspolizei Wallis zog eine äusserst positive Bilanz, verlief das Ereignis doch ohne grössere Zwischenfälle. Ein Resultat, das nicht zuletzt auf diese hervorragende Zusammenarbeit zurückzuführen ist.

Der Aufbau der gemischten Patrouillen mit unseren italienischen Kollegen ist ein klares Beispiel für den gemeinsamen Willen, mit unseren alpenländischen Kollegen die grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen und die Verkehrssicherheit auf unseren grossen internationalen Verkehrsachsen zu erhöhen. Diese Verstärkung der operativen Massnahmen kann nur begrüsst werden.

Weitere gemeinsame Kontrollen auf dem Strassennetz der Provinz Verbano-Cusio-Ossola und dem des Kantons Wallis entlang der Simplonachse werden fortan regelmässig durchgeführt. Die Patrouillen bestehen aus der Polizia di stato stradale Piemonte e Valle d’Aosta und der Kantonspolizei Wallis, in Zusammenarbeit mit dem CCPD Chiasso.

Mit diesen gemeinsamen Kontrollen erhoffen sich die Kantonspolizei Wallis und deren Sicherheitspartner eine bessere Abdeckung des Grenzgebietes. Diese erhöhte Präsenz wird darauf abzielen, die grenzüberschreitende Kriminalität noch besser zu bekämpfen.

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