Wir tauchen ein…
Es ist Montag, 4. September 2023, 07:45 Uhr. Die neuen Aspirantinnen und Aspiranten der AS 1/23 haben sich vor dem Polizeigebäude in Sitten mit Wanderschuhen an den Füssen, einem Rucksack auf dem Rücken und einer Motivation, die bis in die Zehenspitzen reichte, versammelt. Es sind 9 Frauen und 15 Männer, die ihr Ticket für die Kantonspolizei in Savatan erhalten haben. Um ihnen die Wartezeit bis zum Einzug in die Akademie zu verkürzen, hat die Abteilung Planung der Kantonspolizei Wallis eine zweitägige Überraschungsübung für sie vorbereitet. Codename: RHONA! Die angestrebten Hauptziele: Gegenseitige Unterstützung, Zusammenhalt, das Kennenlernen von sich selbst und anderen sowie die Kameradschaft.
Nach der Begrüssung durch den Chef der Einheit Planung, Oberstleutnant Grégoire Epiney, werden die Anweisungen für die Übung von Hauptmann Frederik Schieferstein erteilt. Die frisch ernannten Klassenchefs erhalten eine Karte der Region mit verschiedenen Durchgangspunkten. Die Aufgabe: Zu Fuss vom Gebäude der Kantonspolizei in Sitten in Richtung der zuvor übermittelten GPS-Koordinaten zu gelangen.
Die erste Phase der Übung bestand darin, die Aspirantinnen und Aspiranten an den Start der Via Ferrata von Nax zu führen. Dort wurden sie von den Gebirgsspezialisten der Kantonspolizei erwartet. Die Zeit reichte aus, um sich einige theoretische Kenntnisse anzueignen, einen Klettergurt und einen Helm anzulegen und sich mit Karabinern auszurüsten. Dann ging es los: Eine Stunde und 30 Minuten Aufstieg an der Felswand hängend.
Nachdem der Gipfel erreicht war, gab es unter brütender Sonne und Temperaturen von fast 30 Grad eine wohlverdiente Pause, vor allem für die Mutigsten, die ihre Höhenangst besiegen konnten. Danach warteten auf unsere jungen Rekruten noch etwa zehn Kilometer Fussmarsch. Sie durchquerten die Ostseite des Val d’Hérens und erreichten schliesslich ihr Nachtlager, die Überdachung des Grand-Plan in Suen. Höchste Zeit, sich bei einer leckeren Grillade zu erholen, sich auszutauschen und auch ein wenig zu lachen. Was folgte war eine Nacht unter freiem Himmel auf rund 1450 Metern…
„Aufstehen!“ Nach einem sehr frühen Erwachen ging das Abenteuer für unsere Aspiranten weiter. Zeit, ihre Schlafsäcke zusammenzupacken und ein gutes Frühstück zu geniessen. Und schon ging es auch wieder los, um einige Kilometer in Richtung der heissen Quellen von Cambioula in Euseigne zu wandern. Die langen Gesichter einiger und die humpelnden Schritte anderer widerspiegelten die für die meisten ungewöhnlichen Anstrengungen deutlich. Trotz der Schmerzen war aber die gute Stimmung nicht verlorengegangen. Ein kleiner Imbiss und eine körperliche Erfrischung waren willkommen, um die Batterien vor dem letzten Abstieg in Richtung Hauptstadt wieder aufzuladen.
Die letzte Hürde dieser Gemeinschaftsübung führte die Frauen und Männer zu einem letzten obligatorischen Durchgangspunkt, dem Sportplatz «l’Ancien Stand» in Sitten und … seiner Laufbahn. Auf dem Programm stand eine Stretching-Einheit für alle. Diese unter der dynamischen und militärischen Leitung eines Mitglieds der Interventionsgruppe.
War’s das …? Nein… Die Klasse wird in kleine Gruppen von 3 bis 4 Personen aufgeteilt und es geht los: drei Runden auf der 400-Meter-Bahn, diesmal im Laufschritt zum Aufwärmen, gefolgt von einem Team-Staffellauf.
Zum Abschluss werden ihnen einige Widerstandsübungen abverlangt, die sie in der Gruppe ausführen sollen, z. B. Liegestütze, Australische Liegestütze oder Air Squatt.
Mit einem von zwei Tagen intensiver Anstrengung geschundenen Körper, aber mit einer aufgepumpten Moral wurden die Anwärter vom Chef der Ausbildung für ihren Einsatz gelobt. Er betonte die Bedeutung von Kameradschaft und Teamarbeit, die diese Übung geprägt hatten.
Der Klasse AS 1/23 wünschen wir viel Erfolg für ihre bevorstehende Polizeiausbildung!