Der Ursprung des Raclettes ist nicht eindeutig nachgewiesen. Es wird jedoch vermutet, dass ein gewisser Léon, welcher an einem kalten Tag in seinem Weinberg gearbeitet hatte, diese Walliser Köstlichkeit unfreiwillig erfunden hat. Um sich warm zu halten, richtete er am Rande des Weinbergs, über einer niedrigen Trockensteinmauer eine Feuerstelle ein. Dabei war Léon offenbar etwas unvorsichtig gewesen. Die Tasche mit seiner Mittagspause (die «Mareinde» im Patois-Dialekt) lag zu nahe am Feuer. Das Brot wurde trocken, der Wein heiss und der Käse schmolz dahin. Da Leon sehr hungrig war, zögerte er nicht lange, und ass den geschmolzenen Käse, welcher über die Trockensteinmauer floss. Schliesslich sollte nichts verloren gehen, was Léon später nicht bereuen sollte.

Mehrere hundert Jahre später, begaben sich eine Patrouille der Kantonspolizei Wallis, Michel Meier, Christian Zuber und ich für ein Foto-Shooting zu diesem traditionellen Walliser Käsegericht nach Bruson zum «Meister» Eddy Baillfard.