Die Passstrasse des Grossen Sankt Bernhard im Winter…

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Am 14. Oktober 2022 wurde die Schranke am Anfang der Passtrasse des Grossen Sankt Bernhards heruntergelassen und damit der "Winteranfang" für das Leben auf dem Pass eingeläutet. Frédéric Moulin, der Kantonnier des Sektors 32 Region Entremont-La Forclaz, ist für die Arbeiten zur Schliessung und späteren Öffnung der Passstrasse auf dem Grossen Sankt Bernhard zuständig. Einige Erklärungen…
Frédéric Moulin und seine Kollegen

Die Strasse über den St. Bernhard wird jeweils ab Mitte Oktober geschlossen. Das Datum wird durch einen Beschluss des Staatsrats festgelegt. Dieser Beschluss ermächtigt den Kantonnier, die Strasse zu schliessen, sobald die winterliche Situation und die Wetterbedingungen dies erfordern.

Bei der Schliessung der Strasse werden alle Leitplanken abgebaut und die gesamte vertikale Beschilderung in den ehemaligen Stallungen verstaut.

Wann wird die Passstrasse wieder geöffnet und nach welchen Sicherheitsparametern?

Der Zeitpunkt der Wiedereröffnung der Passstrasse wird je nach Fortschritt der Arbeiten bestimmt. Das offizielle Datum der Wiedereröffnung sollte mit dem Fest des Grossen Sankt Bernhards vom 22. Juni übereinstimmen. Derzeit findet die Wiedereröffnung eher Anfang Juni statt. Die Öffnung der Route wird mit den im Einsatz stehenden Bergführern abgesprochen, welche die Lage fortlaufend beobachten. Wenn es noch eine Gefahr gibt, wird die Öffnung verschoben. Ausserdem wird die Entscheidung in Absprache mit unseren Kollegen von der ANAS (Nationale Gesellschaft für italienische Strassen) getroffen, die der DFM (Dienststelle für Mobilität) auf der italienischen Seite entspricht.

Gibt es eine Anekdote?

Jedes Jahr begegnen wir Personen, die der Via Francigena folgen und mit sehr leichter Ausrüstung auf dem Pass ankommen. Vor zwei Jahren hatte eine Person einen Unfall, als sie zu Fuss auf der Strasse entlanglief. Sie stürzte, da die Strasse vereist war. Dabei ist der Verunfallte mit dem Kopf sehr hart auf der Strasse aufgeschlagen. Die Notrufzentrale rief meine Mitarbeiter, welche versuchten, den Mann zu finden. Dies gelang ihnen auch recht schnell. Angesichts seines Zustands trafen sie die Entscheidung, ihn nach Sembrancher ins Ärztezentrum zu bringen. Als sie der Person beim Einsteigen in das Fahrzeug helfen wollten, nahmen sie ihren Rucksack und stellten fest, dass dieser über 40 kg wog. Als sie den Verunfallten fragten, was in seinem Rucksack sei, antwortete er ihnen, dass er Steine hineingelegt habe, um ihn möglichst schwer zu machen. Dies war tatsächlich der Fall! Am nächsten Morgen machte er sich von dem Punkt aus auf den Weg, an dem wir ihn abgeholt hatten. Später erfuhren wir, dass es sich um den Sohn eines englischen Lords handelte, der diese Strecke zurücklegte.

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