Eiskalte Überraschungen

Der Rückgang der Gletscher bringt vermehrt Dinge zum Vorschein, die lange Zeit als verschollen galten. Durch den überdurchschnittlich heissen Sommer und die damit verbundene, anhaltende Gletscherschmelze, wurden auch in diesem Jahr viele Entdeckungen gemacht. Ein Rückblick auf die Arbeit der Kantonspolizei innerhalb der Kommunikation.

Am 26. Juli wurden auf dem Stockjigletscher in Zermatt menschliche Knochen sowie diverse Ausrüstungsgegenstände entdeckt. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich um einen seit 1990 vermissten Alpinisten handelte.

Am 4. August wurden auf dem Aletschgletscher im Gemeindegebiet Fieschertal Teile eines Flugzeuges gefunden. Die Abklärungen ergaben, dass sich die Wrackteile auf den Unfall der Piper Cherokee, registriert als HB-OYL, beziehen, der sich am 30. Juni 1968 ereignet hatte.

Am 5. September entdeckte die Kantonspolizei in Zusammenarbeit mit der Luftwaffe auf dem Corbassièregletscher menschliche Überreste. Nach deren Bergung wurden sie an die Gerichtsmedizin weitergeleitet. Die Identifizierung ist noch im Gange.

All diese Funde haben ihre eigene Geschichte, ihr eigenes Schicksal. Immer ging ihnen ein tragisches Ereignis voraus. Oftmals liegt dieses wie in den oben genannten Fällen schon einige Jahre oder gar Jahrzehnte zurück.

Das 1968 auf dem Jungfraufirn im Kanton Bern verunfallte Flugzeug konnte damals aufgrund fehlender Möglichkeiten im schwierigen Gelände nicht geborgen werden. Seither war es in den Tiefen und Weiten der Gletscher verschollen. Nun, 54 Jahre später, wurden die Teile beim Konkordiaplatz, rund fünf Kilometer unterhalb der damaligen Absturzstelle, durch den Gletscher auf Walliser Boden wieder zu Tage befördert.

Das Medieninteresse war gross. Aus diesem Grund wurden die Medien für die Bergung der Flugzeugteile, welche am 08. September 2022 durchgeführt wurde, eingeladen. Zahlreiche Medienschaffende trafen auf dem Konkordiaplatz ein, schossen ihre Bilder, machten Videoaufnahmen und interviewten schliesslich die beteiligten Leute vor Ort. Neben der SUST und den Helfern waren es auch die Mitarbeiter der Einheit Kommunikation & Prävention der Kantonspolizei Wallis, die Auskünfte zum Ereignis machen konnten.

Mit dem Rückgang der Gletscher wird es auch in Zukunft immer wieder zu eiskalten Überraschungen kommen. Die Kantonspolizei setzt bei der Identifizierung einer aufgefundenen Person oder Funden ähnlicher Art viel Energie ein und arbeitet stets mit äusserster Sorgfalt.

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