24 Stunden mit einem Pannenhelfer !

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Unfälle, Pannenhilfe, Diagnosen: Pietro D'Agostino, Strassenhelfer mit eidgenössischem Fachausweis, Mitglied des PAV (Pool Accident Valais) und Pannenhelfer in der Walliser Hauptstadt, hat uns die Türen hinter den Kulissen seines Alltags geöffnet. Wir konnten ihn 24 Stunden lang bei den verschiedenen Einsätzen begleiten, die von seinem Unternehmen D'Agosport im Kanton Wallis geleistet wurden.

Eintauchen in die Haut eines Pannenhelfers :

Der Schnee hat die Berggipfel über Nacht weiss gefärbt und die Temperatur zu Beginn dieses Herbsttages liegt im Talgrund um die null Grad. Pietro hat kaum Zeit, sich bei einem Kaffee aufzuwärmen, als er schon einen ersten Anruf von der Pannenhilfezentrale erhält. Ein Lenker sei zwar wohlauf, befinde sich mit seinem Personenwagen aber in einer misslichen Lage auf den Bahnsteigen des Bahnhofs von Sitten. Nach einigen Auskünften, die D’Agostino bei der Zentrale eingeholt hat, bereitet er sein Einsatzfahrzeug vor. Dieses gleicht einem Schweizer Taschenmesser, das jedes Auto aus jeder Situation befreien kann. Der Pannenhelfer taufte sein Fahrzeug übrigens auf den Namen „San Pietro“, natürlich in Anlehnung an seinen Vornamen.

Nachdem D’Agostino am Einsatzort angekommen ist und sich einen ersten, kurzen Überblick verschafft hat, macht er sich an die Arbeit. Er befestigte einen Riemen an der Rückseite des Geländewagens und hob ihn mithilfe seines Krans an. Anschliessend legte er einige Holzkanteln unter das Auto, um zu verhindern, dass es noch weiter abrutschte. Und schon war das Auto aus seiner misslichen Lage befreit und wurde auf dem Steig abgestellt.

Pietro ist ein Profi und sagt:

Ja, die Investition für den Kauf meiner Fahrzeuge war sehr hoch, aber wenn man bei einer Pannenhilfe effizient und professionell arbeiten will, braucht man die richtige Ausrüstung.

Der weitere Verlauf des Tages blieb sehr ruhig. Genug Zeit also für D’Agostino, uns die Schwierigkeiten und Risiken zu erläutern, die Pannenhelfer und andere Rettungsdienste in Zukunft mit der Einführung von Elektrofahrzeugen haben könnten.

Einige Tipps für den Fall eines Unfalls mit einem Elektrofahrzeug

Pietro D’Agostino gibt uns wertvolle Tipps, die wir bei einem Unfall mit Elektrofahrzeugen beachten sollten. Sowohl als Beteiligter als auch als Zeuge eines Unfalls ist Vorsicht geboten :

„Wenn Sie einen Unfall mit einem Elektrofahrzeug haben sollten, bleiben Sie in Ihrem Fahrzeug. Dort sind Sie bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sicher. Denn vom verunfallten Fahrzeug könnten Flüssigkeiten wie Frostschutzmittel, Öl oder Batterieflüssigkeit auf die Fahrbahn gelangen. Elektrische Kabel könnten freigelegt worden sein. Dabei besteht die Gefahr, dass Sie einen Stromschlag erleiden. Da die Reifen des Autos eine Erdung bilden, befinden Sie sich im Inneren des Fahrzeuges also in Sicherheit“.

Der Abschleppunternehmer fährt mit einer wichtigen Information für mögliche Ersthelfer oder Unfallzeugen fort :

„Seien Sie misstrauisch, bevor Sie sich einem verunfallten Elektroauto nähern, da die Gefahr eines Stromschlags bei Annäherung an das Auto gross ist. Zu erkennen, ob es Verletzte gibt, die Rettungskräfte zu kontaktieren und für eine sichere Umgebung um das Fahrzeug zu sorgen, wird bereits eine grosse Hilfe sein.“

Wenn professionelle Pannenhelfer zu Gefahrguttransporteuren werden

Mit der Ankunft zahlreicher Elektrofahrzeuge auf unseren Strassen stellt sich die Problematik der Pannenhilfe für solche Fahrzeuge. Tatsächlich hat die Bergung dieser Autos, die mit Lithium-Ionen-Polymer-Batterien ausgestattet sind, die bei einem Unfall beschädigt werden können, einige Fragen aufgeworfen. Sogar in den Gängen des Nationalrats in Bern. Die Position des Bundesrates zu diesem Thema ist recht eindeutig:

„Die eigentliche Bergung eines verunfallten Elektrofahrzeugs mit seinem Akkumulator oder seiner Batterie allein unterliegt nicht den Vorschriften des ADR, wenn sie von einem Pannenhilfsfahrzeug unter der Kontrolle der für Notfalleinsätze zuständigen Behörde durchgeführt wird“.

Es bleibt noch die Problematik der Ankunft am Unfallort und die Doktrin der Vorgehensweise bei der Intervention bei einem solchen Unfallfahrzeug. Die Frage der Lagerung in der Werkstatt und der Transport des Fahrzeugs von der Werkstatt zum Abwrackunternehmen bereitet den Fachleuten der Branche weiterhin Kopfzerbrechen.

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